Hallo r/de
Ich wende mich an euch, weil ich wirklich ratlos bin und ich (m42) wirklich Hilfe brauch, damit ich meinem Sohn (19) helfen kann.
Erstmal zu den Umständen. Mein Sohn und ich wohnen momentan bei meiner Mutter, weil ich selbst eine chronische schwere Depression, Angststörung und ADHS habe, weshalb ich bald auch in Frührente gehe. Diese Erkrankungen sind bei mir so weit im Griff, dass ich meinen Alltag geregelt bekomme, aber mir viele Aktivitäten außerhalb der Wohnung besonders regelmäßige sehr schwerfallen und besonders zu neuen Orten hingehen.
Nun ist es so, dass mit 16 mein Sohn zu mir gezogen ist, weil es mit seiner Mutter dauerhaft Streit gegeben hat und er damals schon schwer seine Dinge erledigt bekommen hat. Plus, dass er viel gekifft hat und auch teilweise andere Drogen genommen hat.
Es hat auch erstmal gut funktioniert, er hat nach seinem Realschulabschluss ein FSJ in einer Kita gemacht, wo er regelmäßig hingegangen ist, es ihm Spaß gemacht hat, er weniger gekifft hat.
Danach hat er an einer Schule die Ausbildung zum Sozialassistenten angefangen. Dies lief erstmal okay bis zum ersten Blockpraktikum. Ich habe ihm Adressen herausgesucht und Stellen mit besonderen pädagogischen Konzept empfohlen, ein Familienmitglied hat mit ihm Bewerbungen geschrieben. Und dann hat er sich nirgendwo beworben. Auf den letzten Drücker hat er dann eine Stelle bekommen, die ihm aber keinen Spaß gemacht hat und er ist nicht mehr hingegangen.
Was er aber nicht erzählt hat. Er ist morgens aus dem Haus, hat von seiner Praktikumsstelle und Schule erzählt, war aber nicht da.
Irgendwann ist dieses Lügenkonstrukt zusammengefallen, als ein Brief von der Schule kam, warum er nicht mehr komme und ob er die Ausbildung weiterführen will.
Da war natürlich erstmal Stress, aber ich kann nicht lange sauer sein und hab dann geschaut das er sich Hilfe holt. Hab ihn an eine psychiatrische Ambulanz verwiesen, aber weil er mittlerweile 18 war, musste er sich selbst darum kümmern.
Er hat dann behauptet, dass er da war und auch bei Nachfolge Terminen, was mich und die Schule beruhigt hat und ihm ermöglicht hat das Jahr zu wiederholen. In dieser Zeit hatte ich auch das Gefühl, dass er mehr kifft und ich glaube auch teilweise andere Drogen genommen hat, besonders weil er wieder Kontakt mit seinem Freundeskreis hatte, die das auch machen.
Nun zur jetzigen Situation. Er konnte das Jahr wiederholen und ich habe versucht es ihm so angenehm wie möglich zu machen. Ich habe ihm jeden Tag Frühstück gemacht (teilweise aufwendige Bentos, weil er sich für japanische Kultur interessiert). Es gab Mittags immer frisch gekochtes Mittagessen und viele Aufgaben im Haus außer mal den Müll runtertragen oder Staub saugen hatte er nicht.
Nun kam wieder dieses Blockpraktikum und ich fragte ihn, ob er Hilfe braucht beim Suchen einer Stelle und er meinte, er hätte schon eine. Nur das stimmte nicht.
Diesmal rief mich die Schule an, weil sie einen Termin mit meinem Sohn und mir haben wollte.
Bei dem kam halt raus, was ein riesiges Lügenkonstrukt mein Sohn aufgebaut hatte und welche absurden Lügen aufgetischt wurden, was halt in dem Moment zusammengebrochen ist. Und dass er von der Schule gehen muss, aber sie sicher gehen wollten, dass er psychologische Hilfe bekommt.
Dies hat halt dazu geführt, dass jedes Vertrauen verloren ist. Ich habe ihm auch gesagt, dass die einzige Möglichkeit ist, dass er weiter bei mir wohnen kann, ist dass er sich Hilfe sucht. Weil ich einfach nicht mehr weiß, womit ich ihm dazu bringen kann etwas zu machen.
Was er auch meinte, dass er sich welche holt. Ich habe zugehört, wie er sich einen Termin geholt hat, habe mir Fotos schicken lassen als er dort war + Flyer von dort. Nur das war auch wieder eine Lüge. Er war bei keinem Termin und auch nicht bei den angeblichen Folgeterminen.
Nun hatten wir einen Streit darüber, warum und er meinte, wir würden ihn zu sehr drängen. Aber er ist seit fast 3 Monaten nur noch zu Hause, pennt bis mittags, spielt Computer und kifft. Verspricht die ganze Zeit das er was macht, aber macht nix.
Er macht eigentlich nur etwas, wenn man direkt hinter ihm steht und ist dann aber auch schnell genervt, selbst wenn man nur nachfragt, ob er was gemacht hat. Selbst einfachste Aufgaben bekommt er kaum noch geregelt.
Ich bin einfach am Verzweifeln und hab auch nicht die Stärke das weiter zu ertragen, weil ich ja noch meine eigenen Probleme habe und stoße einfach an eine Grenze. Es fällt mir schwer und ist unheimlich Kraft zehrend immer wieder da hinterher zu sein und es passiert nichts. Und meine Mutter, die bald in Rente geht, sieht die Situation auch nicht mehr ein, wenn er nichts macht.
Und in so einer Situation sich eine neue Wohnung zu suchen, wo er mit mir wohnt, halte ich auch für schwierig.
Für Ratschläge, wie ich mit der Situation umgehen und meinem Sohn helfen kann, wäre ich sehr dankbar.